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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 195

1902 - Karlsruhe : Lang
— 195 — t Heere eingeschlossen und gefangen. Im Jahre 1291 wurde Akkon, die letzte Stadt, welche die Christen noch besaßen, von den Türken erobert. Tie Hauptursache, warum das mit so vielem Blute Erkaufte so schnell wieder verloren ging, ist barin zu suchen, daß die in Palästina ansässig geworbenen Abenblänber die ursprüngliche Begeisterung balb gegen schnöbe Selbstsucht vertauschten, unter sich uneinig würden und zu den Fehlern der abendländischen Menschen auch noch die Gebrechen und Laster der Morgenländer annahmen. Wenn auch, sofern der Besitz der heiligen Stätten in Betracht kommt, die Kreuzzüge erfolglos geblieben sind, so haben sie doch in vieler Hinsicht segensreich sür das Abendland gewirkt. Die Begeisterung der ersten Zeit bewirkte eine Steigerung des religiösen Sinnes, drängte die kriegerische Roheit in gebührende Schranken, hob das Rittertum, regte die Dichtkunst an; der Verkehr in fremden Ländern erweiterte die Kenntnisse und weckte den Sinn für Knnst und wissenschaftliche Forschung. Durch die Kreuzzüge nahm auch der Handel einen besonderen Aufschwung, und damit stand das rasche Ausblühen der westeuropäischen Städte, insbesondere auch der deutschen Reichsstädte, in engem Zusammenhange. Vi. Die Entdeckungen. 1. Die alte Welt. Durch die Kreuzzüge waren die Bewohner des westlichen Europas mit Ländern und Bölkern bekannt geworden, von denen sie bisher nichts gewußt hatten. Obgleich die Heerfahrten in das Jjcorgenland aufhörten, dauerte der Handelsverkehr fort, und alljährlich fuhren unzählige Schiffe der italienischen Handelk-stadte, besonders, Genuas und Benebigs, nach den Seehäfen Kleinasiens und Ägyptens. Damals verbreitete sich im Abenb-lanbe die Nachricht, in Asien bestehe ein großes christliches Reich, das _non erneut Priester, namens Johannes, regiert werbe' und fürsten hofften, an biefem Priesterkönige einen Bnnbesgenosien gegen die Mohammebaner und einen Helfer zur Ausbreitung der christlichen Lehre unter den heibnifchen Völkern Zu sinden. Papst Innocenz Iv. schickte ans diesem Grunde (1246) einen Franziskanermönch nach Asien, der bis in die Mongolei vordrang, jedoch bn* Reich des Priesters Johannes nicht anf-sinben konnte. Im Jahre 1272 reifte der Venetianer Marco Polo nach Alten, gewann bte Gunst des Mongolenfürsten Kublai Khan und Zog mit ihm 26 Jahre herum, besuchte die Mongolei, Armenien, 13*

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 102

1911 - Breslau : Hirt
102 Deutsche Geschichte im Mittelalter. In Italien sind es nicht die deutschen Kaiser gewesen, die den Sden von sarazenischer und griechischer Herrschaft befreit haben, sondern die Nor-mannen. Im Anfang des 11. Jahrhunderts hatten sich zuerst norman-nische Kreuzfahrer in Unteritalien niedergelassen. Sie erhielten Zuzug aus der Heimat, und Robert Gniskard schlo ein Bndnis mit Gregor Vii.; seitdem gewhrten die normannischen Fürsten den Ppsten den Schutz ihres Schwertes in ihren Kmpfen mit den Kaisern. Seit der Mitte des 11. Jahrhunderts eroberten sie in dreiigjhrigem Kampfe die Insel Sizilien. Zu derselben Zeit besetzten die Pisaner die Inseln Korsika und Sardinien, von da schreibt sich der Ausschwung der italienischen Seestdte Amalfi, Pisa, Genua, der die Blte Italiens erweckte. Im Osten dagegen lagen die Verhltnisse fr die Christen weniger gnstig. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Not fo groß, da sich der ostrmische Kaiser Alexius, der dogmatischen und kirchlichen Streitig-keiten vergessend, an den Papst mit der Bitte um Hilfe wandte. Nachdem sich von dem Kalifat von Bagdad ein zweites der Fatimiden in gypten losgelst hatte, wurde jenes von den aus Zentralasien herein-brechenden trkischen Seldschuken berwltigt. Nach der glcklichen Eroberung aber zerfiel die seldschnkische Herrschaft in mehrere Sultanate. Es war also am Ende des 11. Jahrhunderts in der mohammeda-nischen Welt eine groe Zersplitterung der Krfte eingetreten. In diesem Zeitpunkte traf sie der Angriff der Kreuzfahrerheere. Den Anla zu den Kreuzzgen gaben die Klagen der christlichen Pilger der die Mihandlungen in Palstina, denen sie seit der seld-schnkischen Eroberung ausgesetzt waren. Hatte man schon immer Wall-fahrten zum Heiligen Grabe unternommen, so hatten sich diese im 11. Jahrhundert unter der Einwirkung des von Cluny ausgehenden schwrmerisch asketischen Geistes bestndig vermehrt. Der Gedanke, den zuerst Gregor Vii aussprach, da die Sttte der heiligsten Erinnerungen den Unglubigen entrissen werden msse, fand deshalb einen wohl vorbereiteten Boden. Urban Ii. verkndete den Kreuzzug gegen die Unglubigen auf den Kon-zilien zu Piacenza und Clermont und entfesselte damit die gewaltige Bewegung. Unter dem Rufe Gott will es!" lieen sich Tausende das rote Kreuz auf die (linke) Schulter heften. In dem waffenfrohen, sich unaufhrlich befehdenden Adel aller abendlndischen Staaten, besonders der Franzosen, fand sich eine nner-schpfliche Flle von Krften dazu bereit, dieses Unternehmen zu verwirk-licheu. Dadurch, da diesen Menschen, die nur fr den Waffendienst lebten, das erhabenste Ziel fr ihren Tatendurst hingestellt wurde, erhielt ihr wildes Leben einen edleren Gehalt und eine hhere Weihe. Es ent-wickelte sich der Ritterstand, die Kriegerkaste, deren Waffendienst von der Religion die Weihe empfngt, wie sie in dieser Form nur dem Mittelalter eigen ist.

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 99

1896 - Leipzig : Voigtländer
99 Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ; 3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ . 4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb. In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./ 5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, 7*

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 49

1895 - Leipzig : Voigtländer
49 nach anfnglichem Vordringen in Gefangenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten Gebietes erlangte er seine Freiheit wieder. Der siebente Kreuzzug 1270 wurde ebenfalls von Ludwig dem Hei-1270 lig e n angetreten. Der König fhrte sein Heer nach Nordafrika, um zunchst dort die Unglubigen zu bekmpfen, starb aber vor der Stadt Tunis an einer Seuche. Hiermit endeten die Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnden der Trken. Auch Akkon, die letzte Besitzung der Christen im heiligen Lande, ging 1291 verloren. 2. Folgen der Kreuzzge. Die Kreuzzge hatten zwar unermeliche Opfer gefordert (etwa 6 Millionen Europer fanden im Morgenlande den Tod), ohne da das erstrebte Ziel erreicht wurde. Aber diese zweihundert-jhrigen Glaubenskmpfe bten doch einen gewaltigen Einflu auf die Zu-stnde Europas. Durch sie wurde das Rittertum ausgebildet, der Handel erweitert und dadurch der Reichtum der Städte vermehrt, die Knste und Wissenschaften gefrdert. Vor allem hoben sie die Macht und das Ansehen der Kirche und des Papstes, 39. (97.) Das Papsttum und das Mnchswesen. 1. Die Macht des Papstes. Ihren Gipfel erreichte die ppstliche Gewalt durch Jnnoceuz Iii. (t 1216), in welchem sie, wie die Sonne den Mond, alle weltliche Herrschaft an Glanz und Ausdehnung berstrahlte. Könige und Kaiser demtigte der Papst durch den Bann und vergab Knigs-throne nach Gefallen, ja er belegte selbst ganze Lnder mit dem Interdikt. Abtrnnige von der rmisch-katholischen Kirche, wie die Alb ig enser und Waldenser im sdlichen Frankreich, wurden vernichtet durch die Gewalt der Waffen oder der Inquisition, eines Glaubensgerichts, welches Inno-cenz zur Aufsuchung und Bestrafung der Irrglubigen einsetzte. 2. Die Bettelorden. Eine bedeutende Sttze sand die ppstliche Macht in den sich mehrenden Klstern und Mnchsorden. Unter diesen sind bemerkenswert: die Karthuser, der strengste aller Orden, der seinen Mitgliedern ewiges Schweigen auferlegte; die Cisterzienser, zu Citeaux Bei Dijon gegrndet; die Karmeliter auf dem Berge Karmel in Palstina. Vor allen aber waren durch eingreifende Wirksamkeit als Beichtiger, Seelsorger, Prediger hervor-ragend: die unter Jmtocenz Hl entstandenen Bettelorden der Dominikaner oder Predigermnche (gestiftet von dem Spanier Dominicus) und der Franziskaner oder Minoriten (durch Franz von Assisi gegrndet). Die berhmtesten Kirchenlehrer der zwei folgenden Jahrhunderte waren Bettelmnche. Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 4.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 238

1888 - Wiesbaden : Kunze
238 Vierte Periode des Mittelalters. ein, damit er über seine Regierung Rechenschaft ablege. Da er nicht erschien, so wurde er als „saumseliger Entgliederer des Reiches" abgesetzt und am folgenden Tage zu Rense der Kurfürst Ruprecht von der Pfalz zum Reichsoberhaupt gewählt. Ruprecht von der Pfalz 1400— 1410 war ein tapferer, milder und gerechter Fürst. Aber es zeigte sich bald, daß auch er den Zeitverhältnissen nicht gewachsen war, obgleich ihm Wenzel die Krone nicht streitig machte. Es lastete damals ein doppeltes Unheil auf der Christenheit, die große Kirchenspaltung und der Einfall der Türken in Europa. Die Kirchenspaltung oder das Schisma (1378 — 1417) war 1378 durch die gleichzeitige Wahl zweier Päpste, wovon der eine in Rom, der andere in Avignon feinen Sitz hatte, entstanden. Jeder behauptete, das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche zu fein, bannte den Gegner und feinen Anhang und rief dadurch die größten Übelstände in der Christenheit hervor. Zwar setzte 1409 die Kirchenversammlung zu Pisa beide Päpste ab und wählte einen dritten. Da aber keiner zurücktrat, so hatte die katholische Christenheit nunmehr drei Oberhäupter und ebenso viele Parteien. Die Türken. Eine andere Gefahr drohte dem Reiche von Osten her durch die Türken, die bereits auf der Balkanhalbinsel festen Fuß gefaßt hatten. Als nämlich der letzte seldschuckische Sultan von Jkonium gestorben war, hatte der türkische Statthalter in Kleinasien, Osman I. (1288 bis 1326), dessen Herrschaft an sich gerissen und 1299 den Sultantitel angenommen. Unter ihm und feinem Nachfolger Urchan {1326 — 1359) war dann die Osman enherrschaft in Vorderasien bedeutend erweitert worden. Murad I. (1359 —1389) war mit den durch religiösen Fanatismus aufgeregten Türken 1359 von Asien aus in das griechische Kaiserreich eingefallen und hatte 1360 Adrianopel erobert und zu seiner Hauptstadt erhoben. Nachdem er mit seinen Janitscharen die slawischen Volker bis zur unteren Donau unterworfen hatte, und bei Kossowa (1389) gefallen war, hatte fein tapferer Sohn Bajazet I. (1389 —1402) die siegesmutigen Türkenscharen über die Donau geführt, die Walachei zins-pflichtig gemacht und die Grenze des südlichen Ungarns überschritten. Hier hatte sich ihm Sigismund, Wenzels Bruder, entgegengestellt, der durch feine Vermählung mit Maria (§. 42, 11), der Erbtochter des letzten ungarischen Königs Ludwig des Großen, das Königreich Ungarn erworben hatte, war aber in der blutigen Schlacht bei Nikopolis

6. Das Mittelalter - S. 104

1893 - Leipzig : Dürr
Iii. Abschnitt. Von den Kreuzzügen bis zu Rudolf von Habsburg. 1. £et erste Kreuzzug (1096 — 1099). Das heilige Semb, Palästina, war das Ziel vieler frommer Pilger aus allen christlichen Länbern Europas, aber es geriet in den Besitz der selbschnkkischen Türken, die, vom Aralsee Herkommenb, im 11. Jahrhundert die vereinzelten und in Unthätigkeit versunkenen mo-hammebanischen Völker in Asien und Afrika unterwarfen. Die Türken Hinberten nicht gerabe die Pilger an bent Besuche der geweihten Stätten, aber sie brückten bieselben durch Abgaben und erschwerten ihnen den Aufenthalt. Jnbem sie Syrien und Kleinasien eroberten, eigneten sie sich Stücke vom griechischen (byzantinischen) Reiche an. Da bat der Kaiser Alexius von Konstantinopel erschreckt den Papst Urban Ii. um Hilfe gegen die Ungläubigen. Er war offenbar der Meinung, daß die ganze abenblänbische Christenheit verpflichtet sei, das heilige Laub zu befreien. Urban Ii. ging sofort barauf ein. Er berief im Jahre 1095 eine Versammlung nach Clermont in Frankreich und sorberte die Christenheit auf, das Grab Christi den Sarazenen zu entreißen. Seine Mahnung fanb Anklang, ja seine Rebe erweckte eine solche Begeisterung für die heilige Sache, daß sich Tanfenbe bereit erklärten, an bent Kriegszuge nach Asien teilzunehmen. Der Bifchof Abhemar von Puy legte vor dem Papste ein förmliches Gelübbe ab und ließ sich als Zeichen, daß er sich zu einem Streiter Gottes weihe, ein rotes Kreuz auf die Schulter heften. Sein Beispiel fanb Nachahmung, die Zahl der „Kreuzfahrer" wuchs von Tag zu Tage. Doch waren es zunächst nur Franzosen, Lothringer, Burgunder und Italiener, die den Kreuzzug unternehmen wollten, die Deutschen würden bavon noch nicht berührt. In Frankreich und Lothringen war die Begierbe nach Abenteuern so groß, daß viele die regelmäßigen Rüstungen gar nicht abwarteten, sonbent sich schon vorher auf den Weg machten. Unter

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 41

1907 - Leipzig : Voigtländer
41 3. Die ttirchenversammlung zu Glermont. Nun berief der Papst eine Kirchenversammlung nach der Stadt Oermont in Frankreich. Line zahllose Menge Volkes strmte dort zusammen, und Peter wiederholte seine Schilderungen vom Elend der Christen in flammender Hebe. Dann sprach der Papst: Sollen wir noch lnger die heiligen Orte den Ruchlosen lassen? Huf, kehret die Schwerter gegen die Feinde der Christenheit. Ihr werdet als Sieger zurckkehren ober fr Christus sterben. tder mitzieht in den heiligen Kampf, dem sind seine Snden erlassen, der ist der ewigen Seligkeit gewi." So ermahnte der Papst, und alles Volk rief: Gott will es! Gott will es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf den Kock. Daher wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzge genannt. 4. Der 3ug nach dem Heiligen Lande 106699. Mit groem (Eifer wurde jetzt allerorten gerstet, und im herbste des nchsten 3ahres setzte sich ein wohlgeordnetes Heer von Kreuzfahrern in Bewegung. Der Zug glich einer Vlkerwanderung: mehr als eine halbe Million Menschen zog gen (Dsten. Unter den Fhrern war der Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Bis Konstantinopel ging alles glcklich. Hber sobald das Heer nach Kleinasien bergesetzt war, begannen Not und Trbsal. Denn die Kreuzfahrer fanden an den Trken einen ebenso tapferen als listigen Feind - sie mutzten einzelne Städte monatelang belagern und erlitten durch Sonnenglut, Hunger und Seuchen ungeheure Verluste. 5. Die Eroberung Jerusalems 1099. Endlich, im dritten Jahre nach dem Hufbruch, nherten sich die Kreuzfahrer dem Ziele ihrer Sehnsucht. Hls sie von einer Hnhhe die heilige Stadt im Glnze der Hbendsonne vor sich liegen sahen, sanken alle auf die Knie, Freuden-trnen entflossen ihren Hugen, und der tausendstimmige Jubelruf: Jerusalem! Jerusalem!" erschtterte die Lust. Hber die (Eroberung der Stadt kostete noch einen langen, heien Kampf. Denn sie war von festen Mauern umgeben und wurde durch ein starkes Trkenheer verteidigt. Die Zahl der Kreuzfahrer aber war auf 20 000 Mann zusammengeschmolzen. Doch ihre Begeisterung half ihnen zum Siege. Nach fnfwchiger mhevoller Belagerung brangen sie unter dem Hufe: Gott will es!" in die Stadt ein. (Bottfrieb von Bouillon war unter den ersten, die Jerusalem als Sieger betraten. In der Hitze des Kampfes tteten die Christen sogar Greise, Frauen und Kinder; es war ein entsetzliches Blutbab. Nur Herzog (Bottfrieb hielt sich frei von den Greueln, die das Kreuzheer verbte. Hus dem Morbgetmmel eilte er

8. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 40

1905 - Leipzig : Hirt
40 Das Deutsche Reich des Mittelalters. Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Frsorge fr die Nordmark Sachsen wird spter im Zusammenhange behandelt. Die Areuzzge. Bedrckung der Christen in Palstina. Die Sttten, die durch das Leben und Leiden des Erlsers geheiligt sind, genossen bei den Christen naturgem eine groe Verehrung. Aus allen christlichen Lndern wurden Pilgerfahrten dahin unternommen. Als die Trken Palstina eroberten, verlangten sie von den Pilgern hohe Abgaben. Aber ehe die Pilger die Heilige Stadt erreichten, waren sie von umherziehenden Trkenhorden be-reits ausgeplndert worden. In der Stadt selbst waren sie allen mg-lichen Beleidigungen ausgesetzt. Papst Gregor Vii., in dessen Pontifikat die Eroberung Palstinas durch die Trken fllt, dachte daran, selbst an der Spitze eines zahlreichen Heeres nach dem Morgenlande zu ziehen, um den Trken die Herrschaft der Palstina zu entreien. Der Streit mit Heinrich Iv. vereitelte den Plan. Peter von Amiens. In der Nhe von Jerusalem wohnte ein Ein-siebter aus Frankreich, Peter von Amiens mit Namen. Dieser war tglich Augenzeuge der Bedrckungen, welche die Pilger sowohl als auch die ansssigen Christen Jerusalems von den Trken zu erdulden hatten. Er rief den Schutz des Patriarchen von Jerusalem fr die Bedrngten ort; doch dieser erklrte, Hilfe knne nur von der Christenheit des Abend-landes kommen, er selbst knne nicht helfen. Da faten die beiden Männer den Entschlu, die Hilfe des Abendlandes anzurufen. Der Patriarch schilderte in einem Briefe dem Papste die Lage der Christenheit in Jeru-salem. Peter brachte den Brief nach Rom. Auf dem ppstlichen Stuhle sa damals Urban Ii., ein Schler Gregors Vii. Gern nahm dieser den Plan seines Vorgngers auf. In Italien und Frankreich hielt er Kirchen-Versammlungen ab, um die christlichen Völker zur Befreiung des Heiligen Landes ans den Hnden der Trken aufzufordern. Peter von Amiens schilderte als Augenzeuge, was er in Jerusalem gesehen und erlebt. Eine groe Begeisterung ging durch das christliche Abendland. Viele Ritter und Brger meldeten sich zur Teilnahme an einem Kriegszuge nach Palstina. Man heftete ihnen ein Kreuz auf die Brust und nannte sie Kreuzfahrer. Die Zge selbst werden Kreuzzge genannt. Auszug. Im Jahre 1096 zogen die Heeressulen nach dem Morgen-lande. Vor Nica fand eine groe Musterung statt. Es wird berichtet, da dort 600 000 wohlgerstete Krieger gezhlt wurden. Die tapfersten und hochherzigsten Ritter aus Deutschland, Frankreich, Italien und Eng-fand waren im Zuge. Aber unsglich hatten die Kreuzfahrer zu leiden. Mangel und Krankheiten, Kmpfe gegen die Trken, die so groe Scharen nicht unbehelligt ziehen lieen, lichteten ihre Reihen. Als sie vor Antiochta ankamen, zhlte ihr Heer nur noch 300 000 Mann. Dort fanden sie in

9. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
briet) I. Lombarden; Heinrich Vi. Normannen). Deutschen und S laden (Kmpfe Heinrichs des Lwen, Albrechts des Bren, des Deutsch-orbens), Christen tum und Islam (Hhe der Kreuzzugsbeweguug, der Zng Friedrichs 1.) Die Trger dieser Gegenstze sind smtlich groe Persnlichkeiten der mittelalterlichen Geschichte." Das Streben der deutschen Fürsten nach Unabhngigkeit von der Reichs-gewalt, die moralische berlegenheit des Papsttums und dessen Bnnd mit den lombardischen Stdten, den Franzosen und den deutschen Fürsten, sowie das Streben der Kaiser nach einer den kirchlichen Ideen der Zeit widerstrebenden weltlichen Universalherrschaft verursachten den Untergang der Hohenstaufen." ') Der Sturz des Kaisertums und der Zerfall des Reiches, Brgerkriege in Italien und das Hervortreten Frankreichs und Englands waren seine Folgen. Zweiter Abschnitt. Die Kreuzzge und die Kulturzustnde in der Hohenstaufenzeit. A. Die Kreuzzge. (1096 1270.) V I>er erste Kreuzzug. (10961099.) 1. Ursache und Veranlassung. Schon seit den ltesten christlichen Zeiten waren Jerusalem und die anderen heiligen Sttten in Palstina das Ziel der christlichen Waller. Besonders zahlreich wurden die Zge der Pilger, als die hl. Helena, die Mntter Constantins des Groen, die prachtvolle Grabeskirche hatte erbauen lassen. Unter der Herrschaft der Araber, die sich nach Eroberung Syriens zu Herrn des heiligen Landes gemacht hatten (638), sanden die Christen wenig Grnnd zu Klagen; denn auch die Mohammedaner verehrten 'Christas als einen hohen Propheten, zudem brachten die frommen Pilger den Bewohnern Palstinas einen immerhin beachtenswerten Gewinn. Anders wurde es aber, nachdem die Trken (Seldschnken) das heilige Land erobert hatten. Sie bedrckten die einheimischen Christen und die fremden Wallfahrer durch harte Erpressungen und lieen sich die rgsten Mihandlungen zu schulden kommen. Die Klagen der Christen des Morgenlandes waren auch nach dem Abendlande gedrnngen, und als die Trken die Stadt Constantinopel bedrngten, beschlo bereits der Papst Gregor Vii. zu ihrer Hilfe ein Heer auszursten; doch der Streit mit Heinrich Iv. hinderte ihn an der Ausfhrung seines Planes. Sein Nachfolger, Papst Urban Ii., nahm ') Zurbouseu, Repetitionsfragen.

10. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 127

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
127 lande war dieser Kreuzzug von gar keinem Wert; sie blieben m den Hnden der Trken. Das lateinische Kaiserreich zerfiel schon nach einem halben Jahrhundert (1261). ^ Wie groß die Begeisterung fr die Wiedereroberung des heiligen Landes in jener Zeit war, geht aus den Kinderkreuzzgen (1212) hervor, die damals in Frankreich und Deutschland von Kindern unternommen wurden. 30000 franzsische Kinder gelangten Iis nach Marseille, wurden hier von Sklavenhndlern auf die Schiffe gebracht und an die Trken verkauft. .lm Rhein hatten sich etwa 20 000 deutsche Knaben zu gleichem Zwecke versammelt; sie zogen der die Alpen nach Italien, kamen bis Brindisi, wo sie von dem dortigen Bischfe in die Heimat zurckgeschickt wurden; auf der Rckreise kamen fast alle ums Leben. 4. Der fnfte Kreuzzug (1228-1229) fand unter Friedrich Il statt. Nicht durch die Gewalt der Waffen, sondern auf dem Wege der Verhandlungen erreichte er, da Jerusalem, Bethlehem und Na-zareth und die Strae nach Aeeon und Joppe den Christen bergeben wurden. In der Grabeskirche setzte sich Friedrich die Krone des Knigs von Jerusalem auf. 5. Der sechste (1248 124p) und siebente (1270) Kreuzzug waren nicht nach Palstina gerichtet" Um dieses wiederzuerlangen, schien es ntig, zuvor den Sultan von gypten zu unterwersen. Mit einem Heere von 40000 Mann zog der König von Frankreich, Ludwig Ix., der Heilige, nach gypten, erzielte anfangs einige glckliche Erfolge, wurde dann aber voll den Trken gefangen genommen und erst gegen Zahlung eines hohen Lsegeldes wieder freigegeben. Auf einem zweiten.zuge, deu Ludwig nach zweiundzwanzig Jahren nach Tunis machte, um durch die Eroberung dieses Landes gypten zu unterwerfen und Palstina zu besreien, erlag er und ein groer Teil des Heeres einer ansteckenden Krankheit. Die letzte Besitzung der Christen im Morgenlande, die Festung Aceon, fiel im Jahre 1291 in die Hnde des Sultans von gypten. Palstina und die heiligen Orte blieben unter der Herrschast der Trken, und alle Versuche der spteren Ppste, die Begeisterung sr die Befreiung des heiligen Landes von nenem anzufachen, blieben ohne Erfolg. Jokgen der Kreuzzge. 1. Allgemeines. Die Kreuzzge hatietf trotz der groen Opfer, die von allen Christen des Abendlandes gebracht worden find, ihren Zweck dauernd nicht erreicht.') Es fehlte bei dem schwierigen Unter- !) In den Krcuzzgen haben vielleicht 4 Millionen Menschen ihr Leben gelassen.
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